Caban (frz. Regenmantel, Jacke) bezeichnet eine traditionell bei der Marine und der Seefischerei gebräuchliche, zumeist etwa sakkolange Jacke aus engmaschig gewebter Schurwolle.

Begriffsetablierung

In der US Navy als „Pea Coat“ bezeichnet, ist sie in Deutschland vor allem als Collani, Colani, Kulani oder Kolani bekannt. Eine einheitliche, offizielle Schreib- und Sprechweise gab und gibt es nicht, da die offiziell-dienstliche Bezeichnung in allen deutschen Marinen seit jeher „Überzieher“ ist. Wenig gebräuchlich ist die Bezeichnung Stutzer.

In den deutschen Marinen war und ist der Überzieher Bestandteil der Winterausrüstung für Mannschafts- und Maatendienstgrade.

Auch außerhalb der Marine war das Wort Caban in Gebrauch, beispielsweise zur Bezeichnung von Wettermänteln, auch mit Kapuze, für Radfahrer oder Alpinisten. Er hat sich jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch nicht durchgesetzt.

Preußische Marine und Kaiserliche Marine

Mit Allerhöchster Kabinetts-Ordre (AKO) vom 27. April 1849 wurden Mannschaften und Unteroffiziere der Kgl. Preußischen Marine mit einem auch Peajacket genannten Überzieher ausgestattet. 1859 wurde seitens Marine-Verwaltung das auf Malta angekaufte „Malteser Muster No. 1“ für die weitere Beschaffung bestimmt. Dieses Muster war mit grauer Leinwand gefüttert. Bereits diese Ausführung hatte zwei Reihen mit je 6 Knöpfen, hier aber noch Hornknöpfe. Im April 1862 veranlasste das Marine-Ministerium eine Änderung des Innenfutters, welches nun aus Molton bestand. Im Laufe der Jahre änderte sich die Ausführung nur unwesentlich. Allerdings erhielten die Überzieher 1874 in der nun Kaiserlichen Marine Metallknöpfe und ab Ende 1893 rechtwinklige Patten auf den Enden des Kragens.

Während dieses Zeitraums etablierte sich der Begriff „Collani“. Wann genau, ist unklar, sicher ist, dass ein Teilhaber des Textilunternehmens L.H. Berger, Collani & Co. Namensgeber wurde. Hauptgeschäft und Fabrik dieses preußischen Hoflieferanten befanden sich in Berlin, war aber in den Reichskriegshäfen Wilhelmshaven und Kiel mit Filialen vertreten.

Reichsmarine und Kriegsmarine

Für die Reichsmarine, ab 1. Juni 1935 Kriegsmarine, regelte die Marinedienstvorschrift M.Dv. Nr. 260 das Bekleidungswesen der Seestreitkraft Die Ausgabe vom Juli 1938 schreibt eine Ausstattung von 2 Exemplaren Überzieher bei einer Tragezeit von 36 Monaten vor.

Über die Beschaffenheit des Überziehers heißt es:

In einem Zusatz heißt es außerdem:

Bundesmarine / Deutsche Marine

Für die Bundesmarine/Deutsche Marine regelte zunächst Zentrale Dienstvorschrift ZDV 37/10, seit 2014 Zentralrichtlinie A2-2630/0-0-5 „Anzugordnung für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr“ das Bekleidungswesen.

Volksmarine

Für die Volksmarine regelte die Dienstvorschrift der Nationalen Volksarmee (NVA) DV 10/5, später DV 010/0/005, „Uniformarten und ihre Trageweise, Bekleidungsvorschrift“ das Bekleidungswesen.

Die Vorschrift legte für das gesamte Bekleidungswesen drei den Jahreszeiten angepasste Trageperioden fest. Neben der Sommerperiode waren dies zwei Übergangsperioden vom 1. März bis 15. April und 1. November bis 30. November sowie die Winterperiode vom 1. Dezember bis 28./29. Februar.

Der Überzieher war für Matrosen im Grundwehrdienst, Unteroffizierschüler, Matrosen und Maate auf Zeit und im Reservistenwehrdienst Bestandteil der Dienst-, Bord-, Ausgangs- und Paradeuniform in den Übergangsperioden und Winterperiode.

Literatur

  • Klaus-Ulrich Keubke; Manfred Kunz: Militärische Uniformen in der DDR 1949–1990 : Organisation, Uniformierung, Bewaffnung und Ausrüstung. Atelier für Porträt- und Historienmalerei, Schwerin 2003, ISBN 3-00-011362-2. 
  • Rolf Noeske; Claus P. Stefanski: Die deutschen Marinen 1818–1918 : Organisation, Uniformierung, Bewaffnung und Ausrüstung. Verlag Militaria, Wien 2011, ISBN 978-3-902526-45-8. 
  • Ulrich Räcker-Wellnitz: Marinejacke „Collani“: Ein Berliner Schneidermeister gab ihr den Namen. In: Heimat am Meer (Beilage zur Wilhelmshavener Zeitung). Nr. 4/2018, 17. Februar 2018, S. 13–15. 
  • Josef Zienert: Unsere Marineuniform: Ihre geschichtliche Entstehung seit den ersten Anfängen und ihre zeitgemäße Weiterentwicklung von 1816 bis 1969. Helmut Gerhard Schulz Verlag, Hamburg 1970. 

Einzelnachweise


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