Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in der oberbayerischen Gemeinde Anger zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde.

Ensembles

Ensemble Ortskern Anger

Die dörfliche Siedlung Anger, am Alpenrand unmittelbar vor dem Staufengebirge auf einem nach drei Seiten abfallenden schmalen Plateau gelegen, ist seit dem frühen Mittelalter Seelsorgs- und Gemeindemittelpunkt für eine große Zahl von bäuerlichen Weilern und Einöden zwischen Stoißer Ache, Höglberg und Saalachniederung. Die historische Ausdehnung des Ortes, der selbst keine Bauernanwesen besitzt, geht über den weiten Bezirk des Dorfplatzes kaum hinaus.

Keimzelle des Dorfes war eine mittelalterliche Burg, die schon im 10. Jahrhundert von der Gräfin Ellanburg aufgelassen wurde und an deren Stelle, am höchsten Punkt des Plateaus, eine Kirche errichtet wurde. Bezugnehmend auf den Namen der Stifterin, wurde der Ort jahrhundertelang Ellanburgskirchen, dann verballhornt bis in das 18. Jahrhundert Ölbergskirchen genannt. Dann erst wurde der alte Flurname Anger als Ortsname gebräuchlich. Er bezieht sich wohl direkt auf die im bayerischen Oberland seltene Grundrißform des Ortes, ein großes, nord-südlich gerichtetes Rechteck. An der langen Westseite dieses Platzes reihen sich der große Postgasthof, Wohn- und Handwerkerhäuser und der 1861 erbaute Pfarrhof. Es handelt sich meist um zweigeschossige verputzte Bauten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, im Kern oft älter, die besonders durch den lebendigen Wechsel zwischen vorstehenden Schopfwalm- und Flachsatteldächern der historischen Bauweise der Gegend Rechnung tragen.

Die Ostseite des Platzes ist im nördlichen Teil erst in neuerer Zeit und nicht sehr einfühlsam bebaut worden. Das Schwergewicht des Platzbildes liegt an der schmalen Südseite, wo sich die Bebauung verdichtet und wo der 1447 geweihte eindrucksvolle spätgotische Bau der Pfarrkirche hinter den Häusern aufragt. Sie ist vom alten, ummauerten Friedhof umgeben, der sich über dem ehemaligen Burghügel ausbreitet.

Die barocke Doppelzwiebel auf dem gotischen Turm der Kirche verleiht dem Platzbild ebenso einen Akzent wie die gotisierende Mariensäule von 1884 auf der Rasenfläche des Dorfangers.

Aktennummer: E-1-72-112-1

Ensemble Augustinerchorherrenstift Höglwörth

Das Ensemble umfasst das kleine ehemalige Augustinerchorherrenstift Höglwörth mit den zugehörigen, meist barocken Bauten. Die Anlage erhebt sich, einer Wasserburg nicht unähnlich, auf einer Insel im kleinen Höglwörther See.

Das Stift, das dem Erzstift Salzburg unterstand, wurde im 12. Jahrhundert von den Grafen von Plain gegründet. Von den mittelalterlichen Bauten ist sichtbar nur der romanische Chor der Stiftskirche erhalten geblieben, der – wenn auch barock überformt – in die seit 1675 neu erbaute Kirche übernommen wurde. Auch die Konventbauten der Chorherren, denen jahrhundertelang bis zur Auflösung des Stifts 1817 die Seelsorge in Anger, am Högl und bis Piding, also im erzstiftischen Gericht Staufeneck, oblag, wurden in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts neu erbaut; ein kleiner, quadratisch umbauter Hof, Nachfolger des mittelalterlichen Kreuzgangs, wurde an die Südseite der Kirche angeschlossen, ein unregelmäßig umbauter größerer Hof wurde südwestlich vorgelagert. Den Zugang auf die kleine Stiftsinsel sichert im Nordosten das Torhaus, das auch dem Klosterrichter als Wohnung diente; ihm entspricht im Südwesten ein Torbau im großen Hof, der den Zugang zur hinteren Insel und dem dortigen Gebäude freigibt.

Vor der Brücke und dem Torhaus, welche den Eingang auf die Stiftsinsel bilden, hat sich von den ehemaligen Wirtschafts- und anderen Gebäuden nur das stattliche Klosterwirtshaus erhalten, das zum Ensemble gehört.

Aktennummer: E-1-72-112-2

Baudenkmäler nach Ortsteilen

Anger

Aufham

Hadermarkt

Hainham

Högl

Höglwörth

Holzhausen

Steinhögl

Unterberg

Vachenlueg

Weitere Ortsteile

Ehemalige Baudenkmäler

In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.

Siehe auch

  • Liste der Bodendenkmäler in Anger (Berchtesgadener Land)

Anmerkungen

Literatur

  • Wilhelm Neu, Volker Liedke: Oberbayern. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band I.2). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52392-9. 

Weblinks

  • Denkmalliste für Anger (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  • Anger im Bayerischen Denkmal-Atlas

Liste der Baudenkmäler in Anger (Berchtesgadener Land) Wikipedia

der Dorfplatz mit Mariensäule und der Kirche Maria Himmelfahrt in Anger

Im Schatten der Berge Der Alte Friedhof in Berchtesgaden

CategoryAnger (Berchtesgadener Land) Wikimedia Commons