Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in der unterfränkischen Stadt Bad Neustadt an der Saale zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. Diese Liste gibt den Fortschreibungsstand vom März 2023 wieder und enthält 200 Baudenkmäler.
Ensembles
Ensemble Altstadt Bad Neustadt an der Saale
Zwischen der Urpfarrei Brendlorenzen an der Brend und dem alten Königshof Salz an der Saale liegt auf einer Bodenwelle über der Einmündung der Brend in die fränkische Saale die unabhängig entstandene Siedlung. Im 9./11. Jahrhundert Obersalz genannt, wurde die Stadt erstmals 1232 als Neustadt überliefert. Ihr Siedlungskern liegt im Bereich um Stadtpfarrkirche, Marktplatz und Kellereigasse, dem sich als Neustadt die Teile um Hohn- und Spörleinstraße anschlossen. Der sich hieraus ergebende herzförmige Stadtgrundriss zeigt die Anpassung eines Rastersystems an die Geländeform, was bei gotischen Stadtanlagen der Regel entspricht. Die vom Südwesten nach Nordosten, ehemals von Tor zu Tor verlaufende Hauptstraße (Hohn- und Spörleinstraße) entsendet in ihrem mittleren Verlauf einen geräumigen, langrechteckig gedehnten Marktplatz rechtwinklig nach Nordwesten. Die Nebengassen verlaufen durchweg zur Hauptstraße parallel. Die Grundstücke entwickeln sich als schmale Handtücher weit in die Baublöcke hinein und tragen in der Regel ehemalige Ackerbürgeranwesen mit dem Wohnhaus zur Straße und Wirtschaftsgebäuden in rückwärtiger Staffelung. Eine Erschließung der Rückgebäude durch die hintere Parallelgasse ist in den meisten Fällen nicht gegeben, die Einfahrt in den Hof erfolgt durch ein Tor in der Straßenfront. Die Straßenbilder ergeben sich aus der geschlossenen Reihung von Giebelhäusern. Eine Ausnahme bildet die dem westlichen Stadtrand folgende Bauerngasse, deren ehemalige Bauernanwesen jeweils eine breitere Straßenfront besitzen; die Wohnhäuser sind dort meist traufseitig gestellt. Für das Stadtbild bestimmend sind zwei- bis dreigeschossige Halbwalmdachhäuser des 18./19. Jahrhunderts in Fachwerkbauweise mit verputzten Außenwänden. Einige ältere Giebelhäuser, teilweise mit freigelegtem Fachwerk, stehen am Markt und in der Hauptstraße. Dort ist die alte Bausubstanz auch mit Neubauten durchmischt, die Erdgeschosse erscheinen durchweg für Ladeneinbauten ausgehöhlt. Die Hohnstraße gewinnt in ihrem unteren Verlauf durch den Torturm des Hohntores in Renaissanceformen und durch zwei Gasthöfe mit reichen Barockfassaden ein besonderes Gepräge. Beherrschend steht in der Spörleinstraße der frühbarocke Bau des ehemaligen Würzburger Amtshauses. Der Pfarrbezirk liegt im Norden der Stadt abgerückt, der klassizistische Turm der Stadtpfarrkirche wirkt allerdings in das Platzbild des Marktes bestimmend hinein. Weitere monumentale Inseln innerhalb der ackerbürgerlichen Stadtstruktur bilden das ehemalige Karmelitenkloster, der ehemalige Klosterhof des Klosters Bildhausen und die ehemalige Würzburger Amtskellerei. Als Besonderheit ist die Stadtbefestigung mit Zwingermauer, drei Rundtürmen und Grabenbereich fast durchweg erhalten geblieben. Umgrenzung: Stadtmauer. Aktennummer E-6-73-114-1.
Ensemble Ortskern Brendlorenzen
Das Ensemble umfasst einen Teil des außerordentlich langgestreckten Straßendorfes, welches bereits im frühen Mittelalter mit dem Zusammenwachsen der Orte Brend und Lorenzen entstand. Die Straße ist von Bauernhöfen begleitet, deren Wohnhäuser, in leicht versetzter Giebelstellung, durch Hoftormauern miteinander verbunden sind. Die Satteldachhäuser, viele noch aus dem 18. Jahrhundert und mit Ergänzungen des 19. Jahrhunderts, besitzen häufig verputzte Fachwerkobergeschosse. Das historische Ortsbild mit den erhaltenen Scheunenrändern und Gärten ist von einigen Neubauten gestört. Umgrenzung: Hauptstraße 106, 108, 110, 112, 114-139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153. Aktennummer: E-6-73-114-2.
Stadtbefestigung Neustadt
Die Stadtbefestigung wurde im 13. Jahrhundert angelegt, im 16. Jahrhundert wesentlich erneuert und ausgebaut. Sie ist in ihrem gesamten Verlauf erhalten, allerdings nicht in der ursprünglichen Höhe. Von den beiden Haupttoren ist der Torturm des Hohntores (vgl. Hohnstraße 39) erhalten, anstelle des Spörleintors nach Abbruch 1846 zwei Pfeiler errichtet (vgl. Spörleinstraße, zwei Torpfeiler), zwei Pforten (Kirchen- und Salzpforte) befinden sich in der nord-südlichen Querrichtung, der Zwinger besteht noch auf langen Strecken, die ehemalige Zwingermauer im Bereich nordwestlich des Hohntors heute als Friedhofsmauer genutzt (siehe Friedhof, Schweinfurter Straße 2). Drei hohe Rundtürme verstärken den westlichen Mauerabschnitt: Rundturm mit Zinnenabschluss beim Hohntor am Friedhof, mittlerer Rundturm mit Kegeldach, nordwestlicher Rundturm mit Erker und Zinnenabschluss. Die Südostecke wurde im 16. Jahrhundert durch einen oberen Bastionsturm und einen Rundturm mit Kegeldach vor der Zwingermauer verstärkt. Der Mauerverlauf befindet sich entlang der Grundstücke Alte Pfarrgasse ungerade Nummern 1–19; Apothekengasse 21, 23, 25, Bauerngasse ungerade Nummern 1–43, Hohnstraße 33, 35, 37, 39, Roßmarktstraße gerade Nummern 4–50, Salzpforte 3, 6 1/2, 8, Schuhmarktstraße 20, 25, Spörleinstraße 2, 10, Steingasse ungerade Nummern 5–17. Im Bereich Gerberspfad-Goethestraße die auslaufende Zwingermauer mit Reliefs und Inschriften als Mahnmal für die Opfer der Kriege und der Gewalt umgestaltet. Aktennummer: D-6-73-114-2. Beginnend vom Hohntor sind im Uhrzeigersinn folgende Teile der Stadtbefestigung erhalten.
- Hohnstraße 39 (Lage): Stadtmauer, 13.–16. Jahrhundert, D-6-73-114-41
- Bauerngasse 1 (Lage): Stadtmauer, 13.–16. Jahrhundert, D-6-73-114-14
- Bauerngasse 13 (Lage): Rundturm mit Zinnenabschluss, D-6-73-114-2
- Bauerngasse 21 (Lage): Stadtmauer, 13.–16. Jahrhundert, D-6-73-114-22
- Bauerngasse 25 (Lage): Rundturm mit Kegeldach, D-6-73-114-2
- Bauerngasse 29 (Lage): Stadtmauer, 13.–16. Jahrhundert, D-6-73-114-24
- Bauerngasse 33 (Lage): Nordwestlicher Rundturm mit Erker und Zinnenabschluss, D-6-73-114-2
- Bauerngasse 39 (Lage): Stadtmauer, 13.–16. Jahrhundert, D-6-73-114-27
- Schuhmarktstraße 25 (Lage): Stadtmauer mit Zwingermauer und Halbschalenturm, 13.–16. Jahrhundert, D-6-73-114-2
- Schuhmarktstraße 20 (Lage): Stadtmauer mit Zwingermauer und Halbschalenturm, 13.–16. Jahrhundert, D-6-73-114-2
- Kirchpforte (Lage): Dreifache Stadtmauer mit Durchlass, D-6-73-114-2
- Alte Pfarrgasse 3 (Lage): Stadtmauer, 13./16. Jahrhundert, D-6-73-114-3
- Alte Pfarrgasse 5 (Lage): Stadtmauer, 13./16. Jahrhundert, D-6-73-114-2
- Alte Pfarrgasse 7 (Lage): Stadtmauer, 13./16. Jahrhundert, D-6-73-114-258
- Alte Pfarrgasse 15 (Lage): Stadtmauer, 13./16. Jahrhundert, D-6-73-114-2
- Alte Pfarrgasse 17 (Lage): Stadtmauer, 13./16. Jahrhundert, D-6-73-114-2
- Spörleinstraße 10 (Lage): Stadtmauer, 13./16. Jahrhundert, D-6-73-114-101
- Am Zollberg, von der Kirchpforte bis zum Spörleinstor (Lage): Stadtmauer, 13./16. Jahrhundert, D-6-73-114-101
- Am Zollberg (Lage): Zwei Torpfeiler mit Vasenaufsätzen, an Stelle des Spörleinstores, 1846, D-6-73-114-97
- Äußere Stadtmauer (Lage): Stumpf eines Halbschalenturms, D-6-73-114-2
- Äußere Stadtmauer (Lage): Stumpf eines rechteckigen Turms, D-6-73-114-2
- Innere Stadtmauer (Lage): Oberer Bastionsturm, 16. Jahrhundert, D-6-73-114-2
- Äußere Stadtmauer (Lage): Rundturm, mit Kegeldach, den oberen Bastionsturm verstärkend, D-6-73-114-84
- Roßmarktstraße 24 (Lage): Stadtmauer, 13.–16. Jahrhundert, D-6-73-114-82
- Roßmarktstraße 16 (Lage): Stadtmauer, 13.–16. Jahrhundert, D-6-73-114-80
- Roßmarktstraße 10, 12 (Lage): Stadtmauer, 13.–16. Jahrhundert, D-6-73-114-78
- Salzpforte (Lage): Salzpforte, D-6-73-114-2
- Hohnstraße 35 (Lage): Stadtmauer, 13.–16. Jahrhundert, D-6-73-114-39
- Hohnstraße 37 (Lage): Stadtmauer, 13.–16. Jahrhundert, D-6-73-114-39
Baudenkmäler nach Gemeindeteilen
Bad Neustadt
In der Altstadt von Bad Neustadt an der Saale sind Platz- und Straßenbilder von besonderer Bedeutung ausgewiesen. Zunächst werden die Baudenkmäler in diesen Bereichen aufgeführt; danach die restlichen der Kernstadt.
Bauerngasse
Umgrenzung: Bauerngasse 1-41, 43, Kellereigasse 11, 18, Storchengasse 19.
Hohnstraße
Umgrenzung: Hohnstraße 1, 2, 2 1/2, 3-35, 37, 39.
Kellereigasse
Umgrenzung: Kellereigasse 4a, 6-12, 14, 16, 18, Bauerngasse 21.
Marktplatz
Umgrenzung: Marktplatz 1-27, 29, 31, 33, 35, 37, Hohnstraße 1.
Roßmarktstraße
Umgrenzung: Roßmarktstraße 2, 4, 6, 7, 8, 10, 12, 14, 14 1/2, 16, 17, 17 1/2, 18, 20, 30-32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50, Marktplatz 7, Salzpforte 1, Zwiebelgasse 9.
Spörleinstraße
Umgrenzung: Spörleingasse 1-18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32, 34, 36, 38, Rathausstraße 2.
Storchengasse
Umgrenzung: Storchengasse 1-19, Spitalgasse 3, Bauerngasse 8.
Restliche Straßen im Ensemble Altstadt
Restliche Kernstadt
Bad Neuhaus
Salzburg
Ausgedehnte Ganerbenburganlage, Ringmauer mit Torturm und Wehrtürmen und vorgelagertem Graben, 12. Jh. mit Scharten, Fenstern und Türen 16. und 17. Jh., darin Ruinen von ehemaligen Ansitzen mit Wohntürmen, Wohn- und Wirtschaftsgebäuden des 12./13. und des 16. Jahrhunderts.
- Torturm, viergeschossiger Quadersteinbau, um 1200 (Lage)
- Steinbrücke vor Torturm, 1737 (Lage)
- Bonifatius-Kapelle, neugotische Burgkapelle, Saalkirche mit flach geneigtem Satteldach, eingezogenem Chor und Turm mit Kreuzdach, 1841/48 von Oberbaurat August von Voit, Bildhauerarbeiten von Andreas Halbig (Lage)
- Grabplatte des 1154 verstorbenen Pfalzgrafen Hermann von Stahleck, 1559 erneuert
Im Ansitz A
- Jägerhaus (Lage)
- Großer Bergfried, Anfang 13. Jh., mit Brunnenhausanbau (Lage)
- Dreiflügeliger Wohn- und Wirtschaftsbau am Südwesteck mit ehemaligem Kelterhaus, kleinem Saalbau und Küchenbau, 12./13. Jh., im 16. Jh. spätgotisch bzw. nachgotisch und mit Renaissanceerker überformt (Lage)
Im Ansitz B
- sogenannte Münze, Wohnturm mit Satteldach, giebelseitig frühgotische Zierarchitektur, Mitte 13. Jh. (Lage)
- sogenannter Geweihturm, dreigeschossiger Wohnturm, Satteldach mit Treppengiebeln, um 1200 (Lage)
Im Ansitz C
- Bergfried (Lage)
- Großer Wohnturm (Lage)
Im Ansitz D
- Wohnbau an der Südostecke (Lage)
- Gefängnisturm (Lage)
Im Ansitz E
- Wachturm (Lage)
Im Ansitz F
- Sogenannter Jungfernkuss, ehemaliger Wehrturm (Lage)
- Schäferturm, ehemals Wehrturm an heutiger Burgschenke (Lage)
Aktennummer: D-6-73-114-124.
Brendlorenzen
Dürrnhof
Herschfeld
Lebenhan
Schloss Löwenhain Ehemals Schloss derer von Gebsattel, nach 1919 Ausbau zu Kloster und Schule durch die Kongregation der Heiligen Familie, Schlossgebäude mit Hof, Nutz- und Ziergarten sowie Einfriedungen mit Mauer, zwei Toren und zwei Pavillons:
- dreigeschossiger Hauptbau (Lage) mit Walmdach von 1750, gartenseitigem Altanvorbau Mitte 19. Jh.
- zweigeschossiger turmartiger Anbau auf quadratischem Grundriss mit Zinnenbekrönung, Mitte 19. Jh., an der Südostecke des Hauptbaus
- Flügelbau, 1750 über Kellern von 1603 zweigeschossig errichtet, 1929 um ein Geschoss mit Halbwalmdach erhöht, westlich mit dem Hauptbau fluchtend, mit Ausstattung
- neubarocke Kapelle, nach Westseite Halbwalmdach und Haubendachreiter, nach Osten Satteldach und Apsis, 1921, dem Flügelbau nördlich quer vorgelagert, mit Ausstattung (Lage)
- ehemalige Waschhaus, sandsteinsichtig, eingeschossig mit Treppengiebeln, 1856, neben der Hofzufahrt (Lage)
- ehemaliger Nutzgarten mit Wegkreuz
- kleiner Ziergarten mit geschwungener Wegführung, wohl Mitte 19. Jh.
- Schlossmauer und Grenzzäune zwischen Hof und Gartenbereichen
- zwei eingeschossige Pavillons mit Walm- bzw. Zeltdach, 18. Jh. an der Schlossmauer: 1. am Nutzgarten (Lage), 2. am Ziergarten (Lage)
- zwei Tore mit Wappenlöwen, 18. Jh.: 1. Hofeinfahrtstor (Lage), 2. Tor zwischen Hof und Nutzgarten (Lage)
Aktennummer: D-6-73-114-208.
Löhrieth
Mühlbach
Schweinhof
Der Weiler Schweinhof liegt in der Gemarkung Lebenhan.
Ehemalige Baudenkmäler
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Abgegangene Baudenkmäler
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr existieren, z. B. weil sie abgebrochen wurden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Siehe auch
- Liste der Bodendenkmäler in Bad Neustadt an der Saale
Anmerkungen
Literatur
- Denis André Chevalley: Unterfranken. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band VI). Oldenbourg, München 1985, ISBN 3-486-52397-X.
Weblinks
- Bayerischer Denkmal-Atlas (kartographische Darstellung der bayerischen Bau- und Bodendenkmäler durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD))
- Denkmalliste für Bad Neustadt an der Saale (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- In dieser Kartenansicht sind Baudenkmäler ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Baudenkmäler ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Baudenkmäler mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
Einzelnachweise



